Oskar Fleischer

Der Musikwissenschaftler (02.11.1856 - 08.02.1933) wechselte nach ersten Schuljahren in Zörbig 1868 an die Francke´schen Stiftung und studierte nach dem Abitur in Halle alte und neue Sprachen, Literaturgeschichte und Philosophie. Unter Philipp Spitte setzte er nach der Promotion 1882 seine Studien in Berlin fort. Im Anschluss ausgedehnter Reisen übernahm er die Leitung der Berliner Königlichen Instrumentensammlung, die er ordnet und katalogisierte.

Oskar Fleischer wandte sich von der Germanistik zur Musikwissenschaft und lehrte seit 1892 an der Berliner Universität. Dort beschäftigter er sich mit altgriechischer Musik und schrieb eine Mozart-Biographie, die einige wertvolle Einzelergebnisse enthielt. Er fördert die sich um 1900 stark entwickelnde Musikwissenschaft: Sein Hauptarbeitsgebiet war über drei Jahrzehnte die Neumenforschung (die Erforschung der Musikzeichen der Germanen und frühen Griechen, der Vorläufer der modernen Notenschrift).

Oskar Fleischer hielt wie Victor Blüthgen zu seiner Heimatstadt eine enge Verbindung. Einen Teil seines Nachlasses, darunter umfangreichen Schriftwechsel, der eine wertvolle Autographensammlung bildet, bewahrt das Heimatmuseum Zörbig.