August Gottlieb Richter

Sohn des Pastors Kleinprimanus, der Weltweisheit Magister und Inspektors der Schule in Zörbig. Zu seinen Taufpaten gehörten die Zörbiger "Durchlauchtigste Prinzessin Augusta Carolina geborene Herzogin von Sachsen", der hiesige Hofprediger Johann August Bäumlinger und der Archi-Diaconus Magister Friedrich Gottlieb Elteste August. Gottlieb Richter (13.04.1742 - 23.07.1812) studierte in Göttingen Medizin und promovierte 1764. Er bildete sich an bedeutenden englischen und niederländischen Universitäten und wurde als ordentlicher Professor berufen wirkte er dort 46 Jahr davon 17 Jahre als Direktor des "Chirurgischen und Krankenhospitals".

Erste praktische Erfahrungen in der Wundarzneikunst erwarb Richter während des siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) im Lazarett. Auf englischen und französischen Erkenntnissen aufbauend begründete Richter die deutsche Chirurgie als selbstständiges Gebiet der Medizin. Er leistete auch Bedeutendes auf dem Gebiet der Augenheilkunde und der Inneren Medizin Richter war u. a.: der Arzneiwissenschaft und Weltweisheit Doktor Seiner Königlichen Majestät von Großbritannien Leibarzt und Hofrat Mitglied der Königlichen Göttingischen und Königlich schwedischen Akademie der Wissenschaften und der medizinischen Societät Kopenhagen.

Generationen deutscher Wundärzte verdanken ihm die Grundlage ihres Wissens durch seine Bücher: "Anfangsgründe der Wundarzneikunst" in 7 Bänden, von 1782 – 1804 "Observationes chirurgica" (Medicinische und Chirurgische Bemerkungen) 2 Bände, 1793 und 1813 "Chirurgische Bibliothek", eine Sammlung aller neuen Erkenntnisse aus England, Frankreich und Deutschland, 1771 – 1796, 15 Bände "Abhandlung von den Brüchen".