Johann Jacob Reiske

Der Mediziner und Sprachforscher wurde als Sohn eines Lohgerbers geboren und besuchte in Halle die Francke´schen Stiftungen. 1733 begann Johann Jakob Reiske (25.12.1716 - 14 08.1774) in Leipzig mit dem Theologiestudium. Es war die Zeit der Aufklärung, der Orient war Mode. Das weckte in dem Studenten die Begierde, arabisch zu lernen.

Aus Liebe zu den arabischen Texten und zur griechischen Dichtung ging er 1738 nach Leiden (Holland), wo er Manuskripte finden konnte. Dort studierte Reiske außerdem Medizin und ernährte sich kärglich durch Stundengeben und Korrekturlesen.

1746 kehrte nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin nach Leipzig zurück, ohne diesen Beruf je auszuüben. Reiske war sowohl im Griechischen als auch im Arabischen seiner Zeit voraus, deshalb stieß er mit seinen Übersetzungen und Theorien auf Ablehnung.

Durch die Bearbeitung arabischer Münzen wurde er zum Begründer der arabischen Numismatik, einer Wissenschaft, die gleichberechtigt neben der Philologie als Grundlage für die Geschichtsschreibung steht. Als Rektor der Nicolai-Schule in Leipzig (1758) bemühte sich Reiske um neuhumanistische Reformen des Schulwesens und setzte die Einrichtung einer Witwen-Versorgungskasse für Lehrer und Pfarrer der Stadt mit durch.