Schloß Quetz

1779 kommt das Rittergut Quetz durch die Heirat Luise Ernestine von Möllendorf und Helmut Moritz von Graevenitz in den Besitz derer von Graevenitz. Am 14. April 1788 war die Grundsteinlegung für das Quetzer Schloss. Es erinnert eine Tafel an der Westseite des Schlosses an dieses Ereignis. "Beglückt wer fern von Laerm der Falschheit vollen Stadt frei unter Bäumen ruht, die er gepflanzt hat." Es handelt sich um einen 11-achsigen Bau. Dieser ist vergleichbar mit dem Schloss Mosigkau und mit dem Dietrich Palais in Dessau. Die Rückfront – der sogenannte "Ehrenhof" ist vergleichbar mit dem Margarethenhof in Oranienbaum und dem Schloss Oranienbaum, zu sehen ist ein dreiachsiges, giebelgekröntes Mittelrisalit, bei dem die äußeren Fenster schmaler sind als das mittlere. Dies lässt darauf schließen, dass C.F. Damm die Bauleitung am Schloss Quetz übernommen hat. Die Innenarchitektur ist im Stile des Klassizismus durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf geschaffen worden. Er ist ja bekannt durch die von ihm geschaffene Dessau- Wörlitzer Kulturlandschaft. Sechs mal wurde der Rittergutsbesitz an Erben innerhalb der Familie Graevenitz weitergegeben. 1939 wurde die Form der Vererbung (Familienfidaikomisse) durch die nationalsozialistische Gesetzgebung abgeschafft. Im Sept.

1945 wurde das Gut durch Bodenreform in der sowjetisch besetzten Zone enteignet. In den 50ger Jahren diente das Gebäude als Kindergarten, Arztpraxis, Verwaltungsgebäude des Volkseigenem Gut (VEG). Quetzer Schloss1997 wird das Quetzer Schloss zusammen mit 360 ha Ackerland, dem Schlosspark und dem Quetzer Berg, an Herrn Georg Riedmeier von der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft erworben. Seit dieser Zeit hat der Besitzer umfangreiche Maßnahmen gegen den Verfall des Schlosses vorgenommen sowie einen großen Teil des Gutshofes denkmalgerecht hergerichtet und somit erhalten. Seit Oktober 2005 hat der Verein Land-Leben-Kunst-Werk e.V. seinen Sitz im Quetzer Schloss. Mit Hilfe von Europäischen Fördermitteln ist bereits ein Hochseilgarten im östlichen Teil des Parks entstanden. Zudem wollen die 16 Vereinsmitglieder den wertvollen Teil des historischen Parks nach altem Vorbild restaurieren und einen Garten mit längst vergessenen Gemüse und Getreidesorten anbauen.