Elliesen-Stein

Löberitz

1854 kam die Familie Elliesen nach Löberitz, um das Rittergut des 1852 verstorbenen Amtmann Oehlert zu erwerden. Die Familie Elliesen nannte sich zu dieser Zeit noch Hausknecht. Nach der Jahrhundertwende war Rittergutsbesitzer Kurt Elliesen auch gleichzeitig Regierungsrat in Nordhausen. Meist übernahm der älteste Sohn eines Ritterguts besitzers das elterliche Gut. Die jüngeren Söhne studierten, oftmals Jura, Medizin oder machten beim Militär Karriere. Sohn Kurt war Student und reihte sich nach dem 1. Weltkrieg mit in das Freikorps des Generals Merker ein, sie vertraten die Interessen der Großgrundbesitzer.

Der junge Kurt Elliesen fiel 1921 bei den Unruhen in Schlesien, wurde nach Löberitz überführt und dort unter militärischen Ehren in der Familiengruft beigesetzt. Diese Gruft befand sich an der nördlichen Spitze des Parkes. Leider wurde der rote Backsteinbau in den sechziger Jahren verwüstet und später eingeebnet. Mit Sicherheit wäre den 1921 in der Nähe der Gruft aufgestellte Gedenkstein mit der Aufschrift: "Kurt Elliesen 1921" ähnliches wiederfahren, wenn ihn nicht der Holz- und Steinbildhauer Walter Hachmeister Mitte der fünfziger Jahre mit der Aufschrift nach unten umgelegt hätte.

So war es für ihn natürlich auch selbstverständlich ihn zu einer geschichtsfreundlicheren Zeit wieder aufzurichten. An einem nebligen Dezembersamstag des Jahres 1991 war es dann soweit. Zusammen mit seinem Gesellen Sandro Turner, sowie Thomas Richter und Sascha Turner erblickte die über dreißig Jahre verdeckte Inschrift wieder das Licht der Welt. Inzwischen wurde der Stein gänzlich aufgerichtet und befestigt. Er gibt Zeugnis von einer bewegten und oftmals schweren deutschen Geschichte.