Reinhold Schmidt
Den großen Persönlichkeiten der Stadt darf man die Chronisten zurechnen. Sie erforschten die Geschichte der Stadt und zeichnenden sie für die folgenden Generationen auf. Der erste war der Theologe Friedrich Gottfried Elteste, der als Archiv- Diakon in Zörbig wirkte. Neben seinen geistlichen Pflichten widmete er sich der Geschichtsforschung und schrieb die "Ausführliche Nachricht von der Stadt Zörbig, Leipzig 1727 – 1737".
Der Barbier und Chirurg Gottfried Daniel Wilhelm Frost hinterließ eine handschriftliche Chronik von Zörbig (begonnen 1813 und beendet 1849), deren Urschrift sich im Besitz von Reinhold Schmidt befand.
Ein weiterer Chronist war der Theologe Friedrich Heinrich Ferdinand Rapmund, Kantor und Rektor in Zörbig. Seine Arbeit, die auf Elteste aufbaute, führte er bis 1849. Sie wurde bei N. Norbert Walther in Zörbig gedruckt.
1902 erschien die "Geschichte und Beschreibung der Stadt Zörbig" von Reinhold Schmidt (01.10.1847, in Ostrau - 01.10.1906).
Er war Sohn eines Pfarrers und seit seiner Jugend leidend. Trotzdem studierte er nach erlangtem Abitur Nationalökonomie und Statistik. R. Schmidt arbeitete kurze Zeit als Mitredakteur des Hallischen Couriers. Als Privatgelehrter verzog der Vater nach seiner Pensionierung mit der Familie. Er publizierte Aufsätze und Begebenheiten im Zörbiger Boten und anderen Zeitschriften, sammelte wertvolle Objekte und übergab sie dem Provinzialmuseum Halle.
Reinhold Schmidt bestimmte in seinem Testament, dass sein Vermögen unterschiedlichen wohltätigen Zwecken zugeführt werden soll. Ein Teil davon kam der Stadt Zörbig zugute. Der Literat war im Vorstand des Verschönerungs-Vereins tätig. Dieser errichtete ihm in der Nähe seiner Wohnung (im Dorotheenhof) am Wall ein Denkmal.